Anke van Bakel
Historische Weberei

Was für manche ein altes Gerät ist, ist für mich ein lebendiges Stück Geschichte

ein Webstuhl, der Geschichten erzählt, wenn man ihn lässt.


Anke van Bakel Handweberin Historische-Weberei


Mein Name ist Anke van Bakel, gebürtige Niederländerin und seit 2013 mit Herz und Hand auf der Schwäbischen Alb zuhause. Gekommen bin ich wegen der wunderschönen Landschaft – geblieben bin ich wegen der tiefen Verbindung zur Textilgeschichte dieser Region. Ich liebe das Handweben – nicht nur als Technik, sondern als lebendige Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart.

Was mich antreibt? 
Die Magie, wenn ein alter Webstuhl wieder zu sprechen beginnt. Wenn Fäden sich kreuzen und ein Stoff entsteht, der Geschichten trägt. Wenn Menschen staunen, weil sie sehen, wie viel Können, Geduld und Bedeutung in einem handgewebten Stück steckt.

Was ich mache? 
Als Kulturbewahrerin, Handwerkerin und leidenschaftlicher Vermittlerin des Handwebens arbeite ich sehr gerne mit Menschen, Museen, Heimatvereinen und Besitzerinnen historischer Webstühle zusammen, um dieses immaterielle Kulturerbe zu erhalten. Ich richte Webstühle wieder ein, übersetze altes Wissen in die Praxis, zeige das Weben live – und helfe Menschen, selbst Teil dieser Tradition zu werden.
Denn Handweben braucht nicht nur Hände – es braucht Herzen, die es tragen.

Handweben selber erleben =>

Warum ich webe

Weben ist für mich weit mehr als ein traditionelles Handwerk – es ist ein Weg zu innerer Ruhe, Ausdruckskraft und Lebensfreude. Seit 2006 begleitet mich ein unsichtbarer „Rucksack“ aus chronischen Schmerzen, Fibromyalgie und Depressionen. Das Weben hilft mir, diesen Rucksack zu tragen. Es schenkt mir Kraft, Fokus und die Möglichkeit, etwas Schönes und Sinnvolles zu erschaffen.

Fäden meines L(W)ebensweg

Textile Handarbeiten begleiten mich seit meiner Kindheit – meine Barbie hatte schon damals eine selbst entworfene Garderobe. Diese kreative Leidenschaft, verbunden mit einem tiefen Interesse für Geschichte, Nachhaltigkeit und Gemeinschaft, prägt meinen Lebensweg bis heute.



Ausbildung & Berufliche Stationen

Nach meinem Bachelorabschluss an der Fachhochschule führte mich mein beruflicher Weg durch vielfältige kreative, nachhaltige und gemeinschaftliche Projekte – oft mit historischem Bezug. Dabei konnte ich meine Begeisterung für Kultur, Handwerk und das Arbeiten mit Menschen auf vielfältige Weise einbringen und weiterentwickeln.

Mein Einstieg ins Handweben

Nach einer schönen Zusammenarbeit lud mich eine ehrenamtliche Kollegin zu einem Kaffee ein. Der große Webstuhl in ihrem Wohnzimmer hat mich sofort fasziniert. Mit viel Geduld, Zeit und Vertrauen hat sie mich in die Welt des Webens eingeführt – und damit den Grundstein für alles gelegt, was folgte. Dafür bin ich ihr von Herzen dankbar.

Ankommen und Weiterweben in Deutschland

Im Jahr 2013 zog ich nach Deutschland und hatte das Glück, von erfahrenen Webmeister:innen zu lernen – darunter Susanne Jakobs, die mich als Praktikantin aufnahm und auf meinem Weg unterstützte. Auch Herman Wendlinger hat mich viel gelernt, mit aufgaben wobei denn Kopf oft geraucht hat.


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Leitung der Web-Schule

Von 2021 bis April 2025 leitete ich die Web-Schule im Haus der Volkskunst. Dort unterrichtete ich wöchentliche sowie Wochenendkurse und durfte viele Menschen für das Webhandwerk begeistern. Webmeisterin Christa Stowasser stand mir dabei stets beratend zur Seite – ihre Erfahrung, Offenheit und Unterstützung machen sie bis heute zu einer wichtigen Begleiterin.

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Weber treffen & Wissen teilen

Weben lernt man nicht nur aus Büchern – man lernt es von Menschen. Immer wieder reise ich zu erfahrenen Handweber:innen, um mein Wissen zu vertiefen, neue Techniken kennenzulernen und die Vielfalt unseres Handwerks zu erleben. Diese Begegnungen haben mich geprägt.

Sie haben mich inspiriert, 2022 und 2024 selbst Webertreffen zu organisieren – als Raum für Austausch, Lernen und gemeinsames Weiterdenken.
Denn das Handweben lebt vom Miteinander.
Wenn wir unsere Kenntnisse teilen, bewahren wir nicht nur ein immaterielles Kulturerbe – wir lassen es wachsen.

Selbstständig mit Herz und Hand

Mit Christas Ermutigung habe ich im April 2025 den Schritt in die nebenberufliche Selbstständigkeit gewagt. Seither widme ich mich mit großer Leidenschaft der Vermittlung des Webhandwerks – in Kursen, Workshops und als vorführende Handwerkerin in Museen, z. B. im Oberschwäbischen Museumsdorf Kürnbach.


 




Meine eigene Schmuckkollektion!


Was als Idee in meiner Werkstatt begann, wurde zur Kollektion:

Kleine Stickrahmen mit handgewebten Stoffen wurden zu Schmuckstücken, die alte Muster, in neuer Form zeigen – liebevoll gestaltet, mit viel Herz fürs Detail.



In 2024 habe ich gemeinsam mit Manuel Brombeis die Kollektion weiterentwickelt. Die Rahmen bestehen aus recycelten Möbelstücken, handgefertigt nach eigenen Design. So verbinden sich Nachhaltigkeit, Handwerk und kulturelles Erbe in jedem einzelnen Stück.

In 2025 ist die Kollektion gereift: Sie wurde getestet, verfeinert und trägt nun ganz meine Handschrift. Neben Anhängern gehören inzwischen auch Ringe und Ohrringe dazu – tragbare Miniaturen, die Geschichten erzählen.
Und wir denken weiter: Mit voller Energie arbeiten wir an der Erweiterung unseres Angebots im Bereich handgewebter Accessoires. Denn Webkunst darf wachsen – sichtbar, tragbar und lebendig.



Mein nächster Schritt: Offizielle Anerkennung

Um meine langjährige Erfahrung als Handweberin auch offiziell anerkennen zu lassen, absolviere ich derzeit die Ausbildung zur Handweberin. Nach über zwanzig Jahren praktischer Arbeit mit dem Webstuhl möchte ich die Gesellenprüfung ablegen – nicht nur, um meine Fähigkeiten zu bestätigen, sondern auch, um sie nachweislich dokumentieren zu können.

Mein Weg ins Handweben – getragen von Gemeinschaft

Das Handweben hat mich nicht nur handwerklich bereichert, sondern auch mit besonderen Menschen verbunden. Im Laufe der Zeit durfte ich vielen erfahrenen Weberinnen, Webern und Handwerker*innen begegnen, die ihr Wissen und ihre Leidenschaft mit mir geteilt haben. Viele von ihnen haben mich inspiriert, unterstützt und begleitet. Einige dieser Menschen sind mir besonders ans Herz gewachsen. Unten finden Sie eine Liste jener, mit denen ich mich verbunden fühle – die Reihenfolge ist zufällig gewählt. 

Anton Reurink mit sein Geselle und Webstuhl


Anton Reurink, Textilexperte und leidenschaftlicher Weber, der mir Einblicke in die Stoffherstellung des Mittelalters schenkte.

Susanne Jacob, Webmeisterin der Spittelmühle in Rottweil – seit 2014 lerne ich von ihr regelmäßig und mit großer Freude. 
https://www.awo-rottweil.de/wohnungslosenhilfe/rottweil/soziales-zentrum_spittelmuehle/

Hermann Wendlinger, Webmeister in Wangen, dessen Erfahrung mich inspiriert. 
http://www.handweberei.de/

• Die Webmeisterinnen vom Haus der Handweberei Sindelfingen, die ihr Wissen mit Offenheit teilen. https://www.haus-der-handweberei.de/

Annegret Schwegler von der Webschule LLA Imst, die mir neue Perspektiven eröffnete. https://webschule.lla-imst.at/

• Christiane Mohr, Zusammen sind wir im Museum Kürnbach zu finden, 
Inhaberin von SCHOEN ! Schäferei, Hofladen, Handweberei, Seminare, Galerie, Konzerte
in Maselheim - Äpfingen. www.schoen-aepfingen.de

  • Christa Stowasser – Webmeisterin und Gründerin der Webschule im Haus der Volkskunst. Seit vielen Jahren begleitet sie mich mit ihrem reichen Wissen, praktischer Unterstützung und einem offenen Ohr. Sie ist ein wertvoller Teil meines handwerklichen Weges und eine inspirierende Mentorin und Ergotherapeutin.
    Privatpraxis für Traumasensible Ergotherapie, 
    in Neufra / Hohenzollern  
    https://et-sto.de



  • Ebenso bereichernd ist der Austausch mit ihrem Partner Dieter Deringer,  einem erfahrenen Selbstständiger Korbflechter,  der sein Wissen und seine Perspektiven großzügig teilt. https://flechtwerk-dieter-deringer.de






  • Zusammen auf Märkte zu finden mit Sabrina Reich von Weberei Reich in Kanzach. www.weberreich.de



  • Als Museumshandwerker bin ich regelmäßig zufinden in:

  Oberschwäbisches Museumsdorf Kürnbach

  Griesweg 30,
  88427 Bad Schussenried
  www.museumsdorf-kuernbach.de






• Ideen für neue Workshops werden geschmieded mit: Schneidermeisterin Saskia Härter von
Schneideratelier Mystyle - Entwerfen statt wegwerfen in Frommern.
https://www.saskia-mystyle.de