*„Der Schwabe und sein Häs“ Angelika Bischoff-Luithlen
So lautet ein alter Bauernspruch. Leider verschwindet aber das Wissen das in diesem Spruch vorausgesetzt wird. Nicht nur das Handwerk Weben, sondern auch die vielen dazugehörigen alten Handwerke, wie zum Beispiel Spinnen, Färben, Walken und Trachtschneidern. Damit dieses Wissen und das wunderschöne Handwerk nicht verloren geht, möchte ich meine Kenntnis gerne mit andere Interessierten teilen und es weiterreichen.
In der Weberei im Haus der Volkskunst erzähle und zeige ich, wie Stoff auf großen Webstühlen mit Schäften, Wippen, Tritten und Schiffchen entsteht, und lade ein, Weben auch selber zu probieren.
Das Weben ist eine sehr meditative, Tätigkeit und schafft viele kreative Möglichkeiten mit unzähligen Mustern und Farbkombinationen. Sei es für eine Decke, Handtücher, Gardinen, Lieblingsschals, Tischläufer oder Meterware für Kleidung, die Möglichkeiten sind unendlich.
In der Handweberei stehen 9 alte, teils historische Flachwebstühle mit unterschiedlicher Bauweise - unter anderm mit Schnellschuss Vorrichtung - zu Verfügung. Alle Webstühle haben ihren eigenen Namen und Charakter.
Gewebt wird mit Naturmaterialien; Wolle, Baumwolle, Leinen und Leinen-Baumwollmischgarn. So entstehen einmalige Stoffe, die sich hervorragend eigenen zum Beispiel für schöne historische Trachten, aber auch für Stoffe zur unterschiedlichen Verwendung.
Unter Anleitung können Sie in kleinen Gruppen von 3 bis 6 Teilnehmern das Weben erlernen, erleben und selbst am Webstuhl arbeiten
Mehrtägige Webkurse werden im Haus der Volkskunst auch auf Anfrage angeboten, nach Wunsch mit Übernachtung und Vollverpflegung.
Die Handweberei im Haus der Volkskunst wurde 2006 eingerichtet, um interessierten Laien zu ermöglichen, Trachtenstoffe ihrer eigenen Region so originalnah wie möglich selbst zu weben, da diese Stoffe käuflich nicht mehr zu erwerben sind.
Der Bedarf nach „alten“ Stoffen führte zur Einrichtung einer Weberei im Dachgeschoss des Jetter-hauses. Webmeisterin Christa Stowasser, hat die Weberei eingerichtet. Unter ihre Anleitung wurden alte Webstühle gesammelt und wo nötig liebevoll renoviert durch Manfred Stingel, dem Leiter des Hauses der Volkskunst. In Februar 2006 war es dann so weit und es fand der erste Web Kurs statt. Von Blauhemden, Schürzen bis Trachtenröcke für die Volkstänzer und -tänzerinnen des Haus der Volkskunst.
Ab 2021 bekam ich dann die große Chance und Ehre die Arbeit von der Webmeisterin im Sinne des Hauses der Volkskunst weiter zu führen. Das Konzept des Kulturarchives sieht vor, dass dies zu günstigen Seminargebühren und Materialselbstkosten möglich ist.
Adresse:
Die Handweberei befindet sich im 3. Stock* im Jetter Haus / Haus der Volkskunst
Ebinger Straße 56, 72336 in Balingen/Dürrwangen.
*Die Weberei ist nur über Treppen zu erreichen, deshalb ist der Zugang leider nicht behindertengerecht.
Übernachtung:
Es gibt die Möglichkeit im Haus zu übernachten. Die Zimmer sind mit Möbeln und Bildern regionaler Handwerker und Künstler eingerichtet.
Essen:
Frühstück, Mittag- und Abendessen gibt es in der hauseigenen gemütlichen Wirtschaft mit der sehr geschätzten regionalen schwäbischen Küche.
Kosten:
Kosten sind abhängig von Kurs, Dauer und Anzahl der Kursteilnehmer. Das Haus der Volkskunst ist Teil des Schwäbischen Albvereins und ist ein Non Profit Organisation. Wir versuchen, die Kosten so gering wie möglich zu halten, ohne die Qualität der Webkurse zu schmälern. Bleibt am Ende Geld übrig, wird dieses für Erhalt und Entwicklung der Weberei verwendet.
Materialkosten:
werden vor Ort je nach Gebrauch abgerechnet. Für genauere Information bitte Kontakt aufnehmen.